Prominente iranische Oppositionelle haben zu einer dreimonatigen Kampagne von Protesten und Streiks aufgerufen, die ihren Höhepunkt am Jahrestag der Ermordung von Mahsa Amini haben soll.
Der im Exil lebende Prinz Reza Pahlavi und die Fußballlegende Ali Karimi veröffentlichten laut IranIntl am Freitag einen Tweet, in dem sie zu regimekritischen Protesten und Streiks anlässlich des Jahrestages der Ermordung von Mahsa Amini aufriefen, die im September letzten Jahres von der Islamischen Republik ermordet wurde.
„Heute ist der Geburtstag des stolzen Vorkämpfers der Nation, Majidreza Rahnavard. Freiheitsliebende und patriotische Iraner in aller Welt gedenken seiner. Lasst uns Majidrezas Geburtstag zum Beginn einer dreimonatigen Kampagne machen und - mit weiterer Planung, Organisation und Solidarität - Proteste und Streiks am Jahrestag von Mahsa Aminis Tod vorbereiten“, heißt es in der Botschaft.
Der 23-jährige Majidreza Rahnavard, so IranIntl, wurde im Dezember hingerichtet, nachdem das iranische Regime ihn beschuldigt hatte, zwei Mitglieder der Sicherheitskräfte während der „Frau, Leben, Freiheit“-Proteste getötet zu haben. Alle DemonstrantInnen, die gehängt oder zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, wurden ohne ein ordentliches Gerichtsverfahren verurteilt, oft sogar ohne ihren eigenen Verteidiger.
Unterdessen versammelten sich am Freitag Dutzende von Iranern vor dem britischen Außenministerium in London, um den Geburtstag von Majidreza Rahnavard und Abolfazl Adinezadeh zu feiern. Iranische Sicherheitskräfte töteten Abolfazl Adinezadeh, indem sie am 8. Oktober in der Stadt Mashhad aus nächster Nähe Dutzende von Schrotflintenschüssen auf ihn abfeuerten. Nach Angaben der BBC starb er an den Folgen eines Leber- und Nierenschadens.
Die Sicherheitskräfte verhafteten am Freitag die Schwester, den Vater und den Onkel von Abulfazl an seinem Grab.
Am Abend desselben Tages wurden Abolfazls Mutter und alle ihre Verwandten in Faruj in der Provinz Nord-Khorasan verhaftet.
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