Die wichtigsten News und Stimmen der Woche, jeden Freitag auf iran-revolution.com abgemischt. Diesmal: Der Iran vor dem Todestag Jina Mahsa Amini. Sabotage von Raketen. Entwaffnung kurdischer Kämpfer. Angriffe auf Israel. Solidaritätstänze für Mehdi Yarrahi. Gewichtheber lebenslang gesperrt.
Vor dem Todestag Jina Mahsa Aminis: Republik der Angst
Im Vorfeld des Jahrestags des Ausbruchs der landesweiten Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ im Anschluss an die Ermordung der 22-jährigen Jina Mahsa Amini rollt eine Welle staatlicher Gewalt und verstärkter Repression übers Land. IranWire berichtet, das Geheimdienstministerium habe die Verhaftung von 14 Personen in verschiedenen Provinzen des Landes bekannt gegeben. Die „Terroristen“ gehörten zu einem „zionistisch-terroristischen Netzwerk“.
mena-watch meldet, dass das iranische Regime den Anwalt der Familie Amini, Saleh Nikbacht, vor Gericht stellt. Im Falle einer Verurteilung drohten dem Anwalt ein bis drei Jahre Haft.
Die aktuellen Razzien bei Familienangehörigen der Opfer zeigten, dass die iranischen Behörden bereit seien, „ihre Brutalität zu verstärken", so Hadi Ghaemi vom Center for Human Rights in Iran (CHRI).
Für das IranJournal analysiert Ali Sadrzadeh die Lage. Angst bestimme aktuell sowohl das Handeln der Gegner ebenso wie das der Herrscher der „Republik. „Trotz all dem kann es durchaus sein, dass an diesem 16. September nichts passiert und alles ruhig bleibt. Das wird aber eine vorübergehende, eine taktische Ruhe sein.“
IranIntl meldet, dass 12 politische AktivistInnen die Regierung gewarnt haben, den Zorn der Bevölkerung zu schüren. Jegliche „Sicherheits-, Militär- oder Justizmaßnahme gegen Demonstranten am Jahrestag der Bewegung ,Frauen, Leben, Freiheit' wird nur die angestaute Wut der Iraner weiter anheizen“, heißt es.
NEWS
Sabotage von Raketen?
Das islamische Regime beschuldigt Israel, Raketen sabotiert zu haben. Der Nachrichtendienst des Verteidigungsministeriums habe „eine der größten Sabotageaktionen gegen die iranische Raketen-, Luftfahrt- und Luftraumindustrie vereitelt“, so das iranische Staatsfernsehen. Ein Netz von Agenten habe versucht, fehlerhafte Teile in die Produktion von Raketen einzubringen.
WenigerTempo beim Atomprogramm?
Verlangsamt der Iran sein Tempo bei der Anreicherung von auf 60 Prozent angereichertem Uran? Zu diesem Fazit kommt ein Quartalsbericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Dies könnte das Ergebnis der Verhandlungen mit den USA über eine schrittweise Lockerung der Sanktionen im Gegenzug für eine Verlangsamung des Teheraner Atomprogramms sein.
Iran und Irak vereinbaren Entwaffnung kurdischer Kämpfer
Nach Angaben des iranischen Außenministeriums hat sich der Irak bereit erklärt, die im autonomen Nordirak operierenden iranisch-kurdischen Oppositionsgruppen im Exil zu entwaffnen und umzusiedeln. Es erklärte, der Iran werde Maßnahmen ergreifen, wenn Bagdad die Vereinbarung nicht einhalte.
ANALYSE
Irans heimliche Hand hinter Terrorwelle in Israel
Wer steckt hinter der Zunahme von terroristischen Aktionen in Israel? Die Jerusalem Post erkennt die Handschriften der vom Iran unterstützten Terrorkampagnen. Im vergangenen Jahr habe der Iran zunehmend versucht, die Zahl der Fronten gegen Israel zu erweitern. „Das bedeutet, dass er das Westjordanland entflammt und die Hisbollah ermutigt, die Spannungen zu erhöhen.“
Bahai-Minderheit unter verschärften Angriffen
Die Welle von Verhaftungen und Inhaftierungen eskaliert, weshalb die Unterdrückung der Minderheitengemeinschaft der Bahai ein entschlossenes Handeln der Vereinten Nationen und der führenden Politiker der Welt erfordere, so das Center for Human Rights in Iran (CHRI). Das IranJournal zeigt, wie Gerichtsverhandlungen gegen Bahai im Iran ablaufen.
MENSCHEN
Mehdi Yarrahi fordert in seinem Song „Roosarito“, dass das Kopftuch für Frauen im Iran freiwillig sein soll. Die Behörden haben rechtliche Schritte gegen den Popsänger eingeleitet. Derweil haben iranische Frauen Tanzvideos veröffentlicht, um den iranischen Popsänger zu unterstützen.
Mostafa Rajai, iranischer Gewichtheber, wurde vom Gewichtheberverband mit einer lebenslangen Sperre belegt, weil er mit einem israelischen Konkurrenten gesprochen und ein Foto mit ihm gemacht hatte.
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