In der im Norden des Iran gelegenen Stadt Rasht reagieren die Menschen mit Protesten darauf, dass die Sittenpolizei wieder in den Straßen patrouilliert, um die Hidschab-Pflicht durchzusetzen.
Am vergangenen Sonnat hat das Regime im Iran bekannt gegeben, dass die verhasste Moralpolizei erneut auf den Straßen des Landes kontrollieren werde, ob Frauen sich auch gesetzeskonform kleiden und benehmen. Zwischenzeitlich hatte es im vergangenen Herbst sogar kurz geheißen, diese Polizei sei aufgelöst, auch wenn im Iran das niemand wirklich glauben mochte.
Zumindest hatte sie sich in den vergangenen Monaten ein wenig zurückgehalten und statt auf analoge Patrouillenauf digitale Überwachung gesetzt. Frauen ohne Kopftuch sind derweil zu einem fast alltäglichen Phänomen in der Öffentlichkeit geworden – womit nun aber Schluss sein soll.
»Ab heute werden wir uns mittels Einrichtung von Auto- und Fußpatrouillen im ganzen Land sowie mittels Durchführung zahlreicher Polizeieinsätze mit denjenigen befassen, die ungeachtet der Konsequenzen, die das Tragen von Kleidung außerhalb der Norm mit sich bringt, leider immer noch darauf bestehen, die Norm zu brechen. Hiermit wollen wir sie warnen und daran erinnern, dass im Falle der Nichteinhaltung der polizeilichen Anordnungen rechtliche Schritte eingeleitet und sie dem Justizsystem zugeführt werden«, sagte Polizeisprecher Saeed Montazeral-Mahdi in einer Erklärung, die von iranischen Medien veröffentlicht wurden.
Neue Proteste
Erste Resultate zeigten sich in der Rasht, wie Iran International meldet: Bilder und Berichte in den sozialen Medien zeigten, den Protest einer großen Menschenmenge in der Stadt im Norden Irans, nachdem Sicherheitskräfte versucht hatten, drei Frauen wegen Nichttragen des Hidschabs festzusetzen.
Ein Video zeigt, wie sich Tausende von Menschen vor dem Rathaus in Rasht versammeln, nachdem die Sittenpolizei versucht hatte, die Frauen zu verhaften. Schaulustige griffen ein und retteten die Frauen. Als sich die Nachricht von dem Vorfall in der Stadt verbreitete, begannen die Einwohner, sich aus Protest auf dem Platz zu versammeln. In einigen Tweets, so Iran International in seinem Bericht, sei zu lesen, dass Schüsse zu hören waren und die Sicherheitskräfte auch Tränengas einsetzten, um die Menge zu zerstreuen.
Der Artikel erschien zuerst auf Jungleblog.
Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von
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