„Khamenei der Zahhak! Wir werden dich ins Grab bringen“ – diese Parole von Sepideh Qoliyan, kurz nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnis im vergangenen Monat von der Bürgerrechtsaktivistin hinausgebrüllt, ging um die Welt. Die Folge: Wenige Stunden später wurde sie wieder verhaftet. Die iranische Justiz hat Sepideh Qoliyan jetzt wegen „Beleidigung“ angeklagt.
Rückblick: Qoliyan wurde von iranischen Sicherheitskräften erneut verhaftet, nur wenige Stunden nachdem sie im März aus einer mehr als vierjährigen Haft entlassen worden war. Nach ihrer Freilassung hatte Qoliyan auf Twitter ein Video von sich geposted ohne den obligatorischen Hijab, vor dem Teheraner Evin-Gefängnis, die Zahhak-Parole rufend – ein Verweis auf einen König in der persischen Mythologie, der als Prototyp jeglicher Tyrannei und Fremdherrschaft gilt. Er soll Schlangen, die ihm aus den Schultern wuchsen, mit dem Hirn junger Menschen gefüttert haben.
Laut IranWire wurde Qoliyan während eines Arbeiterstreiks im November 2018 festgenommen und später zu 19 Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde in der Berufung auf fünf Jahre reduziert. Sie wurde im März 2023 freigelassen, nachdem ihr eine „Amnestie“ gewährt worden war.
„Für diejenigen, denen Amnestie gewährt wurde, die aber eine neue Straftat begehen, wird die Amnestie widerrufen, und die Justiz wird ihre neuen Straftaten nach den gesetzlichen Standards behandeln“, erklärte ein Justizsprecher.