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Wie das iranische Terrornetzwerk Juden und Israelis in Europa ins Visier nimmt

Eine internationale Untersuchung stellt Verbindungen zwischen europäischen kriminellen Banden, die versuchen, israelische Botschaften anzugreifen, und dem Iran her.


Fahndungsplakat eines der Verdächtigen aus dem iranischen Terror-Netzwerk (Quelle: Interpol)

Im Vorfeld der Olympischen Spiele in Paris haben die israelischen Geheimdienste – Mossad, Shin Bet, der Geheimdienst der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) sowie der Nationale Sicherheitsrat – die iranische Unterstützung von terroristischen Aktivitäten aufgedeckt, die sich gegen Israelis und Juden in ganz Europa richten, teilten die israelischen Behörden am Donnerstag mit. So seien seit dem 7. Oktober 2023 Dutzende vom Iran unterstützte Terroranschläge auf jüdische und israelische Ziele in Europa aufgedeckt worden, von denen viele auf lokale Verbrecherringe zurückgingen, so die Agentur.


In Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern enthüllten die israelische Geheimdienste, dass zwei Foxtrot und Rumba genannte kriminelle Netzwerke hinter einigen der jüngsten versuchten Terroranschläge in Europa standen. Der Iran heuert demnach kriminelle Banden an, um israelische Botschaften in Europa anzugreifen und Terroranschläge zu verüben.


In der Erklärung wird insbesondere der Vorfall erwähnt, bei dem Anfang Mai zwei Airsoft-Granaten auf die israelische Botschaft in der belgischen Hauptstadt Brüssel geworfen wurden. Nach Angaben der Geheimdienste ähnelten die Merkmale des versuchten Anschlags – die Wahl einer israelischen Botschaft als Ziel und die Art der Granate – dem Anschlag auf die israelische Botschaft in Schweden im Januar. Der Vorfall in Schweden führte zu internationalen Ermittlungen, welche die Beteiligung des kriminellen Netzwerks Foxtrot an dem Anschlagsversuch ergaben. Es ist bekannt, dass die für Drogenhandel und Mord bekannte größte kriminelle Organisation in Schweden vom Iran unterstützt wird.


Die Ermittlungen enthüllten die Rolle des kurdisch-schwedischen Gangsters Ismail Abdo sowie des »kurdischen Fuchses« genannten Rawa Majid, der hinter dem Foxtrot-Netzwerk steht und von Interpol gesucht wird. Majid soll »von den iranischen Terrororganisationen rekrutiert worden sein, nachdem er am 23. September in die Türkei geflohen war und es geschafft hatte, sich den internationalen Strafverfolgungsbehörden zu entziehen, darunter ein gescheiterter Versuch der irakischen Sicherheitskräfte, ihn zu verhaften«, heißt es in der Erklärung.


Kriminelle iranische Netzwerke

Die Behörden ermitteln auch gegen das Netzwerk Rumba, das direkt für die Förderung des Terrorismus in Schweden und ganz Europa verantwortlich sein soll. Es wird vermutet, dass die Organisation Gelder und Anweisungen aus dem Iran erhält. Auch in Deutschland wurde eine Person aus dem kriminellen Rocker-Milieu verdächtigt, in terroristische Aktivitäten des Irans und Anschläge auf Synagogen verwickelt zu sein. Ramin Yektaparast entzog sich seiner Verhaftung durch Flucht in den Iran, wo er unlängst erschossen wurde, wobei Gerüchte laut wurden, der Mossad stecke hinter diesem Attentat.


Der israelische Geheimdienst- und Sicherheitsexperte Ronen Solomon erklärte, der Einsatz krimineller Banden sei typisch für die Taktik des Irans: »Es ist nicht neu, dass der Iran Stellvertreter einsetzt, und Banden sind da nicht anders. Sie benutzen sie für alle möglichen illegalen Zwecke, von Drogen bis hin zu Waffen. Sie benutzen Leute aus Ländern wie der Türkei und Kurdistan, um dies zu tun, also hat der Iran bereits dieses Netzwerk von kriminellen Banden.«


Dabei stammten die oft sehr jungen Rekruten aus armen Verhältnissen, die für Versprechungen anfällig sind. »Es sind arme Leute, die leicht zu rekrutieren sind, und die Iraner wissen, wie sie das ausnutzen können. Sie haben es geschafft, sie in ganz Europa einzuschleusen, meist über die Routen vom Balkan und der Türkei nach Europa.«


Die Entscheidung, die Details der Untersuchung so bald wie möglich nach ihrem Abschluss zu veröffentlichen, soll eine Botschaft an die Türkei sein, die für den Iran eine wichtige Basis für Operationen und die Sammlung von Informationen als Brücke nach Europa darstellt, meinte Solomon: »Der Mossad weiß, dass die Türkei ein Auge zudrückt, wenn es um die Aktivitäten des Irans in Europa geht, und dies ist eine deutliche Botschaft.«


Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von mena-watch

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