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Wie ein Verbrecherkönig mit Regime-Unterstützung den Drogenhandel anführt


Naji Sharifi-Zindashti bei einer öffentlichen Zeremonie (Foto: Iran Intl)

Die Revolutionsgarden der Islamischen Republik (IRGC) haben einen Kriminellen zu Irans führendem Drogenboss gemacht, wie Iran International berichtet.


Naji Sharifi-Zindashti und sein Kartell sollen dank der Unterstützung durch die Regierungsmiliz den Drogenhandel beherrschen. Sein außergewöhnlicher Aufstieg sei erfolgt, obwohl er in Iran einen Gefängniswärter getötet habe und ins Ausland geflohen sei, um dann ungestraft zurückzukehren.


Der investigative Reporter Mojtaba Pourmohsen habe aufgedeckt, dass die in letzter Zeit gestiegene Zahl der Hinrichtungen von Verurteilten, die wegen Drogenvergehen zum Tode verurteilt wurden, das Ergebnis von Machtkämpfen zwischen rivalisierenden Drogenkartellen mit Verbindungen in die Reihen der IRGC sei.


Aus diesem kriminellen Krieg seien Sharifi-Zindashti und seine Komplizen, die als „Club der Freunde“ bezeichnet würden, triumphierend hervorgegangen. Sie hätten die enorme Reichweite der IRGC und die Kontrolle über die Transitrouten und die Logistik genutzt, um auf dem iranischen Drogenmarkt die Oberhand zu gewinnen.


Dem „Club“ gehörten hochrangige IRGC-Beamte und hochrangige Mitglieder des Obersten Nationalen Sicherheitsrates Irans sowie Führungskräfte der Stadtverwaltung von Teheran und Parlamentsabgeordnete an.


Sharifi-Zindashti zahle nicht nur Bestechungsgelder, sondern liefere auch Opium und Heroin für den persönlichen Konsum vieler dieser hohen Beamten.


Laut Iran International sind die Banden von Sharifi-Zindashti für mehr als 20 % der im gesamten Iran verteilten Drogen und für etwa 35 % der in der Hauptstadt Teheran vertriebenen Drogen verantwortlich.


Die Drogen, die im Rahmen der regelmäßigen Drogenbekämpfung der Islamischen Republik beschlagnahmt und vernichtet werden, gehörten meist rivalisierenden Banden.


Rückblick: der Aufstieg Zindashtis


Die iranische Polizei habe Zindashti 1996 wegen eines Drogendeals verhaftet, doch er sei auf dem Weg zum Gericht geflohen, in die Türkei, wo er ein Drogen- und Menschenschmuggelkartell gründete. Seitdem habe er in zahlreichen Fällen mit den Geheimdiensten der Islamischen Republik zusammengearbeitet. 2018 seien einige Mitglieder der Gruppe und Zindashti selbst in der Türkei verhaftet worden, wegen mehrerer Mord-Delikte u.a. im Zusammenhang mit Drogenhandel. Sie wurden schließlich freigelassen, Berichten zufolge aufgrund von Lobbyarbeit, Bestechung und dem Mangel an angemessenen Beweisen.


Nach seiner Freilassung kehrte Zindashti nach Iran zurück, wo er ein freies Leben führe. Immer wieder sei er als Wohltäter geehrt worden – verdiene sein Geld weiterhin als Drogenbaron mit Verbindungen zu Regime-Insidern.

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