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Zwangsparaden zum Jahrestag der Revolution

Millionen von IranerInnen feiern in 1400 Städten und 38.000 Gemeinden den Jahrestag der Revolution von 1979 – meldet zumindest das staatlich kontrollierte Portal Iran Front Page. Die Wahrheit sah am Samstag indes anders aus. Zum Feiern war vielen IranerInnen nicht zumute. Und diejenigen, die tatsächlich in Teheran und anderen Städten unterwegs waren – laut Social Media deutlich weniger als propagiert –, wurden oft gezwungen.


Bei Pro-Regierungs-Paraden wurden Regime-GegnerInnen diskreditiert.

Wie Iranintl meldet, wurden im Vorfeld der staatlich angeordneten Feierlichkeiten nicht nur BeamtInnen unter Druck gesetzt, an den Märschen teilzunehmen, gleiches gelte für SchülerInnen und StudentInnen. Ihnen sei mit schlechten Noten und – später im Job – Nicht-Beförderungen gedroht worden.


Das Nachrichtenportal zitiert einen Theologie-Professor, dessen Tochter wiederum Extra-Punkte versprochen worden seien, falls sie sich an den Paraden beteiligt.


Protestierende, die kürzlich freigelassen wurden, so Iranintl, hätten schriftlich versichern müssen, dass sie an den Paraden teilnehmen.



Bei der Rede von Präsident Ebrahim Raisi sei es zu einem Zwischenfall gekommen. So hätten Hacker die Fernsehe-Übertragung unterbrochen und den Slogan „Tod für Khamenei“ eingeblendet. Außerdem riefen die Hacker die ZuschauerInnen dazu auf, ihr Geld bei staatlich kontrollierten Banken abzuheben und sich an Anti-Regime-Protesten am 16. Februar zu beteiligen.

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