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IRGC-Kommandeure warnen Khamenei vor Implosion

Wie tickt das iranische Regime? – kaum zu beantworten, da dies eine black box ist, aus der wenig nach draußen dringt. Es sei denn, es werden Informationen aus vertraulichen Gesprächen und Treffen geleaked, wie es jetzt der Fall ist. IranWire rekapituliert ein Treffen des Obersten Führers Ayatollah Ali Khamenei am 3. Januar mit Kommandeuren der Revolutionsgarden. Und siehe da, die Revolution hinterlässt auch bei der IRGC deutliche Spuren.



So brachten die Kommandeure beim Treffen ihre Frustration über die anhaltenden Proteste zum Ausdruck und warnten Khamenei vor der Zukunft der Islamischen Republik.


Laut IranWire haben „unruhige Elemente“ innerhalb des über 600.000 Personen umfassenden Korps seit Beginn der jüngsten Proteste im Iran mindestens einmal sogar versucht, die Residenz des Obersten Führers mit Artillerie zu beschießen – da die Frustration innerhalb der Streitkräfte über die Situation wachse.



Frustriert und ausgebrannt? IRGC-Soldaten.

Während des vierstündigen Treffens hätten viele der 58 anwesenden IRGC-Kommandeure Khamenei eine besorgte Einschätzung der iranischen Sicherheitslage geschildert. Details:

  • Einige Kommandeure bestätigten, dass die meisten der ihnen unterstellten Streitkräfte sich weigerten, sich gegen das iranische Volk zu stellen, und den Befehl, auf Zivilisten zu schießen, abgelehnt hätten.

  • Die Truppenmoral drohe schlechter zu werden, eine Zunahme von Konflikten unter den einfachen IRGC-Offizieren sei zu befürchten.

  • Nach Angaben von Mahmoud Mohammadi Shahroudi, Kommandeur der paramilitärischen Basidsch-Seminare, der ebenfalls auf dem Treffen sprach, haben in den letzten Monaten rund 5000 Mitglieder die Organisation verlassen.

  • Einige Kommandeure hätten sich explizit gegen Entscheidungen und Maßnahmen von Khameneis Sohn Mojtaba Khamenei gewandt.

  • Hauptthema des Treffens war der Rückgang der Stärke der Islamischen Republik – wegen eines Mangels an Budget und Ressourcen.

  • Die Kommandeure sprachen auch über Korruption und weitverbreitetes Fehlverhalten unter hochrangigen Streitkräften – fast alle Kommandeure waren sich einig, dass die Beschaffung weiterer finanzieller Mittel für die Islamische Republik von entscheidender Bedeutung ist, um weiterzumachen.

  • Mohammadi Shahroudi, der Kommandeur der paramilitärischen Basij-Studenten, räumte ein, dass die Ablehnung religiöser Kleidung (Hijab) sowie das Auflehnen von StudentInnen sowohl für die Vertreter des Obersten Führers, als auch Juristen und die religiös-politischen Gremien der IRGC überraschend gewesen seien.

  • Während des Treffens sei eine Reihe von Beschlüssen gefasst worden, darunter die Freilassung einer großen Zahl von Gefangenen, eine Erhöhung des Budgets der IRGC, des Militärs und des Geheimdienstes um 52 Prozent und die Befreiung aller Dienstgrade der Basidsch von der Zahlung von Strom-, Gas-, Wasser- und Einkommenssteuern.

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