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Iran und Pakistan: Internationale Sorge über Eskalation




Die gegenseitigen Raketenangriffe zwischen Iran und Pakistan haben weltweit Besorgnis ausgelöst. Die USA, die Europäische Union, Russland, China und die Taliban haben zu „Zurückhaltung“ aufgerufen und ihre Besorgnis über die anhaltenden Spannungen zwischen den beiden Ländern zum Ausdruck gebracht.


US-Präsident Joe Biden sagte am Donnerstag, den 18. Januar, dass die gegenseitigen Angriffe der beiden Länder zeigten, dass „Teheran von niemandem in der Region akzeptiert wird“. Er betonte auch, dass die Angriffe gegen die Huthi im Jemen fortgesetzt würden.


Wenige Stunden nach den Luftangriffen Pakistans auf die „Befreiungsfront der Belutschen“ in iranischem Gebiet erklärte die Europäische Union, sie betrachte die Grenzspannungen zwischen den beiden Ländern als äußerst besorgniserregend und forderte alle Akteure in der Region auf, „maximale Zurückhaltung zu zeigen“. Die EU rief Iran und Pakistan auf, sich um eine Reduzierung der Spannungen auf diplomatischen Wegen zu bemühen, nicht durch militärische Mittel.


Die Angriffe Pakistans auf den Iran erfolgten zwei Tage nach dem Raketenangriff der iranischen Revolutionsgarden auf „Positionen halbmilitärischer Einheiten der Belutschen“ in dem Nachbarland. Unmittelbar nach diesem Angriff hatte Pakistan erklärt, dass es sich das „Recht zur Reaktion auf diese provokante Handlung“ vorbehalte.


Peter Stano, der Sprecher der Europäischen Union, warnte vor den destabilisierenden Auswirkungen dieser Aktionen auf die Region und sagte, dass die gegenseitigen Operationen der beiden Länder auf dem Gebiet des anderen die „territoriale Integrität und Souveränität der Länder verletzen“. Die EU befürchtet, dass die von Iran und Pakistan eingeschlagene Politik nicht nur auf diese beiden Länder beschränkt sein, sondern auch die Gewalt im Nahen Osten und in Südasien ausweiten könnte.


„Gewalt zwischen befreundeten Ländern“


Auch das russische Außenministerium äußerte in einer Erklärung Besorgnis über die zunehmende Spannung an der Grenze zwischen Iran und Pakistan und forderte die beiden Länder auf, ihre Differenzen „ausschließlich auf politischem und diplomatischem Weg“ zu lösen. Moskau bedauerte, dass die Beziehungen zwischen den „befreundeten Ländern der Shanghai Cooperation Organisation diesen Punkt erreicht haben“ und empfahl, dass die beiden Nachbarländer „alle Anti-Terror-Operationen außerhalb ihres Hoheitsgebiets“ „durch Vereinbarung und Koordination“ durchführen sollten.


China als Vermittler


Mao Ning, die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, äußerte laut der französischen Nachrichtenagentur AFP ebenfalls die Hoffnung, dass die beiden Parteien „Ruhe und Besinnung bewahren und Spannungen vermeiden können“. Ihr Land sei bereit, eine „konstruktive Rolle“ bei der Reduzierung der Spannungen zu spielen, wenn Iran und Pakistan dies wünschten.


Inmitten dieser Entwicklungen haben sogar die Taliban, die in den letzten Jahren Afghanistan und die Region durch terroristische Aktivitäten in Unsicherheit versetzt haben, beide Länder zur Zurückhaltung aufgerufen. Abdul Qahar Balkhi, der Außenminister der Taliban, schrieb auf X (ehemals Twitter), dass angesichts des „neuen Friedens und der Stabilität in der Region nach langen aufgezwungenen Kriegen“ beide Seiten versuchen sollten, ihre Differenzen durch „diplomatische Kanäle“ zu lösen.



Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des IranJournal

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