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IR-Medienschau: Die Kinder der Revolution



In der Revolution im Iran spielen Kinder seit Monaten eine besondere Rolle. Sie leiden besonders unter der Unterdrückung durch das Regime, viele Eltern sitzen im Gefängnis, sie werden mit Gas attackiert und auf vielfältige Art missbraucht, wie in dieser Woche einmal mehr deutlich wurde. IranWire hat recherchiert, dass Kinder als menschliche Schutzschilde gegen Demonstranten eingesetzt werden. Demnach müssen sie in den Reihen der Revolutionsgarden und der ihnen angegliederten paramilitärischen Basidsch-Kräfte als Sicherheits- und Anti-Proteste-Kräfte ihre Dienste verrichten – quasi als menschliche Schutzschilde. Das IranJournal fasst Berichte zusammen, nach denen iranische Sicherheitskräfte in Schulen Videos gezeigt haben sollen, die Szenen von Vergewaltigung und Geschlechtsverkehr mit Tieren beinhalten. Ziel sei es gewesen, Schülerinnen von der Teilnahme an den Protesten gegen das Regime abzuhalten.

Und doch wehren sich weiterhin viele Kinder und Jugendliche gegen die Oppression. Der Spiegel meldet, dass das Tanzvideo einer Gruppe junger iranischer Frauen zu dem Song „Calm Down“ von Rema viral gegangen ist. Der Grund: In dem rund 40 Sekunden langen Clip tanzen fünf Frauen in legerer Kleidung ohne das verpflichtende Kopftuch und mit offenen Haaren.





NEWS


Gasattacken an Schulen: Irans Regierung beschuldigt ausländische „Feinde“

Die Angriffe mit chemischem Gas auf Schülerinnen und Studentinnen sorgen weltweit für Empörung. Im Iran haben sich sogar religiöse Führer - sowohl Schiiten, die zum inneren Kreis des Regimes gehören, als auch Sunniten - gegen die unzureichende Reaktion der Regierung auf die Vergiftungen ausgesprochen. Und das Regime selbst? Macht „Feinde“ aus dem Ausland dafür verantwortlich. The Conversation fragt, ob die Vergiftung von Schulmädchen eine neue Front im Krieg gegen die Bildung von Mädchen ist.


Neue Sanktionen der USA

Die USA haben Sanktionen gegen 39 Unternehmen verhängt, darunter viele mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Hongkong, die dem Iran bei der Umgehung von Sanktionen geholfen haben. Auch geht es um die Beschaffung von Drohnen.


Wie Irans Waffen nach Russland gelangen

Der Iran hat Russland mit einer großen Munitionslieferung unterstützt, darunter Millionen von Kugeln und Hunderttausende von Granaten, die in 200 Schiffscontainern auf Frachtern mit russischer Flagge geliefert wurden.


Regime feiert Lithium-Fund

Teheran gab die Entdeckung des zweitgrößten Lithiumvorkommens der Welt in der Provinz Hamedan bekannt – ein Metall, das in wiederaufladbaren Batterien für eine breite Palette von Konsumgütern, einschließlich Elektrofahrzeugen und Mobiltelefonen, verwendet wird.



ANALYSE


Mit allen Mitteln der Kunst: Iranische Regisseurinnen im Widerstand

Gut ausgebildet und politisiert sind sie eigentlich der Inbegriff der selbstermächtigten Frau. Stattdessen kämpfen iranische Filmemacherinnen seit Jahrzehnten gegen Gewalt und Unterdrückung.


Spazierengehen ohne Hidschab

Human Rights Watch erzählt das Beispiel einer iranischen Frau, die aus Protest aufhörte, in der Öffentlichkeit ein Kopftuch zu tragen. Ihr stiller Akt des Widerstands begann vor sechs Monaten...


Frauentag im Iran: Umerziehung der Frauen ist gescheitert

Der offizielle Frauentag hat im Iran keinen festen Platz im Kalender. Fest steht: Über 44 Jahre Staatspropaganda für die Umerziehung der Frauen sind gescheitert.


Morde mit Methode

Im System der Islamischen Republik nimmt die Todesstrafe eine strategische Rolle ein. Todesstrafen und Hinrichtungen sind nicht nur ein menschenrechtsverachtendes Instrument der Strafvollstreckung, sie sind zugleich brutale Werkzeuge der politischen Unterdrückung, analysiert Amnesty International.




MENSCHEN


Benjamin Netanjahu, israelischer Premierminister, ist nach eigenen Angaben vor allem deshalb in die Regierung zurückgekehrt, um sicherzustellen, dass Iran nicht zu einer nuklearen „Schwellenmacht“ werden könne. Teheran komme in seinem Atomprogramm „gefährlich voran“.


Siamak Namazi, der am längsten inhaftierte Amerikaner im Iran, hat US-Präsident Joe Biden in einem beispiellosen Interview mit CNN aus dem berüchtigten Evin-Gefängnis im Iran emotional aufgefordert, die „Freiheit unschuldiger Amerikaner über die Politik“ zu stellen und die Bemühungen um seine Freilassung zu verstärken.


Siavash, deutscher Künstler mit iranischen Wurzeln, gelingt es, das ganze Leid, den Schmerz einer ganzen Bevölkerung in seinen Bildern zu bannen. Mit Karikaturen, die aktuelle Machtverhältnisse umkehren und die Mullahs sinnbildlich entsorgen, mit poetischen Bildern, aber auch mit Abwandlungen, Zitaten von bekannten Grafitti (z.B. von Banksy) findet der gebürtige Iraner seinen eigenen Ausdruck und eine nachhallende Stimme.


Annalena Baerbock, deutsche Außenministerin, hat ausgerechnet zur Präsentation ihrer „feministischen Außenpolitik“ eine Vertreterin der amerikanischen Iranregimelobby eingeladen. Sanam Naraghi Anderlini war bis 2018 Board-Member der amerikanischen Iranregimelobby NIAC und ist bekannt durch zahlreiche apologetische Statements, in denen zum Beispiel Regimegegner als Kriegstreiber beschimpft werden.


Bernard Phelan, irisch-französischer Staatsbürger, drohen sechseinhalb Jahre Gefängnis, nachdem die iranischen Behörden ihn im Oktober wegen Anschuldigungen im Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit festgenommen hatten. der Vorwurf: Er soll unerlaubt Fotos von Protesten gemacht und 900 Jahre alte Töpferwaren aus einem Dorf gestohlen haben.


Reyhaneh Jabbari ist eine junge Iranerin, die trotz internationaler Proteste 2014 hingerichtet wurde. Anschließend wurde hre Mutter Shole Pakravan zur Aktivistin. Amnesty erzählt ihre Leidensgeschichte.



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