Seit Wochen erhöht die iranische Regierung ihren Druck auf prominente SportlerInnen, SchauspielerInnen, MusikerInnen und andere Promis im Iran, die zuvor ihre Sympathien gegenüber der Protestbewegung öffentlich erklärt hatten. Darunter ist auch die iranische Fußballlegende Ali Daei, dessen Familie jetzt Leidtragende war.
Farsnews.com, Wikimedia, CC-BY-4.0
Nach Medienberichten wurde ein Flugzeug am vergangenen Montag auf dem Weg von Teheran nach Dubai zur iranischen Insel Kish im Golf umgeleitet und Daeis Frau und Tochter anschließend gezwungen, das Flugzeug zu verlassen. Unter Berufung auf Justizkreise berichtete die iranische Nachrichtenagentur IRNA, Daeis Ehefrau habe sich verpflichtet, die zuständigen Behörden zu informieren, bevor sie das Land verlasse, nachdem sie "mit den Gruppen gegen die islamische Revolution und den Aufständischen in Verbindung stand und zu Streiks aufgerufen hatte".
Der frühere Bundesligaprofi Daei (Bayern München, Hertha BSC, Arminia Bielefeld) hatte die Regierung in einem Instagram-Post am 26. September aufgefordert, "die Probleme des iranischen Volkes zu lösen, anstatt Repression, Gewalt und Verhaftungen zu verwenden“ – Daei hat auf Instagram rund 10,8 Millionen Follower. Sicherheitskräfte beschlagnahmten Daeis Pass am 1. Oktober, als er aus der Türkei in den Iran zurückkehrte. Berichten zufolge haben sie ihm verboten, das Land zu verlassen, aber seinen Pass am 10. Oktober zurückgegeben. Am 14. November lehnte der Ex-Fußballer eine Einladung zur FIFA-Weltmeisterschaft 2022 in Katar ab und sagte auf Instagram, dass er "in meiner Heimat bleiben und mein Mitgefühl mit allen Familien zum Ausdruck bringen wolle, die heutzutage Angehörige verloren haben". Anfang Dezember schloss die Regierung ein Juweliergeschäft und ein Restaurant in Teheran, die Berichten zufolge im Besitz von Daei waren.
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